1. Die kleine Kostbarkeit
Nehmt die kleine perlmuttfarbene Ich-Perle zwischen eure Finger. Sie ist unscheinbar und doch kostbar. Klein und dennoch unendlich wertvoll. Wie ihr selbst.
Diese Perle spiegelt das Licht auf ihrer Oberfläche. Sie schimmert in verschiedenen Farben. Manchmal silbern, manchmal rosig, manchmal golden.
Martin Lönnebo sagte: „Sieh auf dich selbst mit Liebe. Du bist eine Perle unter anderen Perlen.“¹
2. Das Spiegelbild der Seele
Die Ich-Perle ist perlmuttfarben. Perlmutt entsteht, wenn eine Muschel verletzt wird. Sie umhüllt die Verletzung mit kostbaren Schichten. Schicht um Schicht entsteht etwas Wunderschönes.
Auch ihr umhüllt eure Verletzungen. Mit Hoffnung, mit Mut, mit Heilung. Eure Narben werden zu kostbaren Zeichen. Eure Brüche zu Orten des Lichts.
3. Gottes Gedanke von euch
Im Psalm heißt es: „Ich danke dir, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke.“²
Ihr seid keine zufällige Ansammlung von Atomen. Ihr seid ein Gedanke Gottes, Fleisch geworden. Ein Traum des Himmels, der Gestalt annahm.
4. Die Sprache der Selbstliebe
Die Ich-Perle lehrt uns eine schwere Lektion. Wie sprechen wir mit uns selbst? Welche Worte wählen wir für unsere Gedanken über uns? Sind wir gnadenvolle Freunde oder strenge Richter?
Du darfst dir selbst ein guter Nachbar sein. Du darfst freundlich mit dir umgehen. Du bist geliebt, bevor du irgendetwas leistest.
5. Die Einzigartigkeit des Seins
Keine Perle gleicht der anderen. Jede hat ihre eigene Form, ihre eigene Größe. Ihre eigene Art zu schimmern. So seid auch ihr einzigartig.
Es gibt euch nur einmal in der Geschichte der Menschheit. Eure Kombination aus Gedanken, Gefühlen und Erfahrungen ist unwiederholbar. Euer Blick auf die Welt ist unersetzlich.
Ihr müsst nicht perfekt sein. Ihr müsst nur echt sein. Ihr müsst nur ihr selbst sein.
6. Die Heilung der Selbstverachtung
Viele von euch sind müde von sich selbst. Müde von der inneren Kritik. Müde von den Stimmen, die euch klein machen. Die Ich-Perle lädt euch ein zum Frieden.
Vielleicht ist es Zeit für eine innere Versöhnung. Zeit, euch selbst zu vergeben. Zeit, euch anzunehmen, wie ihr seid.
Legt die Perle auf euer Herz. Spürt ihren kleinen, kostbaren Druck. Sprecht leise zu euch: „Ich bin da. Ich bin wichtig. Ich bin geliebt.“
7. Die tägliche Erinnerung
Nehmt die Ich-Perle mit in euren Alltag. Lasst sie in eurer Tasche rollen. Fühlt sie zwischen euren Fingern, wenn ihr zweifelt. Lasst sie euch erinnern: Ihr seid kostbar.
Wenn die Stimmen der Selbstkritik laut werden, berührt die Perle. Wenn ihr euch klein und unbedeutend fühlt, haltet sie fest. Wenn ihr vergessen habt, wer ihr wirklich seid, schaut sie an.
Sie ist euer stiller Zeuge: Du bist wunderbar gemacht.
8. Das Gebet der Selbstannahme
Gott, der du mich kennst besser als ich mich selbst kenne, hilf mir, mich mit deinen Augen zu sehen. Lehre mich die Sprache der Selbstliebe. Heile mich von der Sucht nach Perfektion.
Lass mich erkennen: Ich bin ein Original, keine Kopie. Ich bin ein Gedicht, das du geschrieben hast. Ich bin ein Lied, das nur ich singen kann.
Wenn ich mich vergesse, erinnere mich. Wenn ich mich verurteile, sprich Gnade. Wenn ich mich verstecke, ruf mich ins Licht. Denn ich bin dein geliebtes Kind. Amen.
¹ Martin Lönnebo, Perlen des Glaubens ² Psalm 139,14 (Basisbibel) ³ Dietrich Bonhoeffer, Widerstand und Ergebung