Abendmeditation in drei Gesten: Schale – Herz – Segen 

1) Ankommen

  • Setz dich aufrecht hin. Stell die Füße flach auf den Boden.
    Lass Schultern und Gesicht weich werden.
  • Atme in dem Tempo, das für Dich gut ist.
  • Beim Ausatmen sage leise: „Hier bin ich.“

2) Empfangen – Hände wie Schale

  • Öffne deine Hände im Schoß, Handflächen nach obenwie eine Schale.
  • Atme weiter in deinem Tempo.
  • Sprich innerlich für Dich „Danke für Nähe.“ (bei jedem Ausatmen)
  • Lege innerlich in diese Schale, was heute zu dir kam:
    Worte, Begegnungen, kleine Zeichen der Hoffnung.
    Frag dich: Was habe ich empfangen? Was konnte ich geben?
  • Wenn dir jemand einfällt, der dein Gebet braucht, leg den Namen in deine Schale.

Gebet (leise):

Gott, du schenkst mir jeden Tag, was ich brauche.
Segne die Patientinnen und Patienten, die heute hier sind; l
ass sie spüren, dass sie nicht allein sind.

Und sieh auch die Menschen, die ich jetzt in die Schale lege und dir im Stillen nenne.
Menschen, mit denen ich innerlich verbunden bin
Nimm sie in deinen Segen.

– STILLE-

Schenke ihnen, was sie heute brauchen – Trost, Mut und Licht für ihren nächsten Schritt.


3) Bewahren – Hände aufs Herz

  • Lege deine Hände auf dein Herz. Spür den warmen Druck deiner Berührung.
  • Atme in Deinem Tempo
  • Sprich innerlich beim Ausatmen: „Es ruht in mir.“
  • Frag dich: Was hat mir heute gutgetan?
    Wo habe ich Trost gefunden?
    Wo habe ich Leben gespürt?
    Was möchte ich im Herzen bewahren. Wie einen kostbaren Schatz.

Gebet (leise):

Gott, du schenkst gute Momente.
Ich bete für alle, die hier arbeiten – in Therapie, Pflege, Verwaltung und in allen Diensten.
Schenke Weisheit und Kraft.
Bewahre ihre Freude am Helfen und ihre Leidenschaft für Ihren Dienst.


4) Segnen – Hände, die segnen

  • Heb die Hände vor dein Herz, Handflächen leicht nach vorn geöffnet – ein kleines, klares Segenszeichen.
  • Atme in Deinem Tempo
  • Sprich beim Ausatmen: „Segen über dir.“
  • Nimm Menschen in den Blick, denen du heute begegnet bist – leichte und schwere Begegnungen.

Gebet (leise):

Gott, segne die, an die ich jetzt denke –
die Fragenden,
die Erschöpften,
die Hoffenden.
Lass aus dem Empfangenen Segen werden.


5) Loslassen – Hände nach unten

  • Dreh die Handflächen nach untengib die Schwere an die Erde ab.
  • Atme in Deinem Tempo.
  • Sprich beim Ausatmen: „Ich lasse los.“
  • Benenne still, ohne Erklärungen:
    Was war schwer?
    Worum sorge ich mich?
    Wen kann ich nicht tragen?

Gebet (leise):

Gott, du trägst, was mir zu schwer wird.
Sei bei allen, die in diesen Tagen von hier fortgehen.
Bewahre in ihnen, was gut geworden ist,
und stärke sie in den Herausforderungen des Alltags.


6) Ruhen – Hände im Schoß

  • Lass die Hände locker im Schoß ruhen. Erlaube dem Atem, natürlich zu werden.
  • Sprich leise: „Du bist da – ich ruhe in dir.“
  • Spür die Verbundenheit: Patientinnen und Patienten, Angehörige, Team;
    Sorgende und Kranke; alle, die hier ein- und ausgehen.

Gebet (leise, Abschluss):

Gott, du bist da – in unserer Stille, in unserem Atmen.
Segne die Nacht, die vor uns liegt.
Schenke erholsamen Schlaf denen, die schlafen,
und freundliche Gedanken denen, die wachen.

Dann öffne langsam die Augen und komm zurück.

Das Vaterunser